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MSV: GZSZ in Duisburg
"Ja" zur Ehe und zum MSV

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MSV: Gute Zeiten, schlechte Zeiten in Duisburg

[infobox-right][b]Foto: Gerhard Seybert[/b][/infobox]Grotesker konnte die Szenerie nicht sein. Vor der Arena versammelten sich Fans etlicher Vereine, um gemeinsam gegen das drohende Aus des MSV zu demonstrieren.

Im Stadion wurde derweil eine blau-weiße Zebra-Hochzeit gefeiert. Die eingefleischten MSV-Fans Nicole und Sascha Schmitz gaben sich in der schwersten Stunde der Meidericher ihr Ja-Wort.

"Getrennt in den Farben, vereint in der Sache.“ Die Solidaraktion der Anhänger aus Dortmund, Schalke, Bielefeld, Frankfurt, Köln oder Düsseldorf, die zusammen auf dem Vorplatz des Stadions das Liedgut der Zebras schmetterten, hat historischen Charakter.

2004 lernte sich das Brautpaar beim MSV kennen.

Aber auch hinter der Glasfassade der Arena flossen Tränen. Eigentlich sollte es der schönste Tag in ihrem Leben werden: Nicole und Sascha heirateten extra im „Wohnzimmer ihrer Zebras“. Ihr Motto war natürlich das Leitbild des MSV Duisburg: „Leben, Liebe, Leidenschaft!“

Zur Einlaufmusik der Mannschaft (Hells Bells) betrat das Brautpaar den Business-Club, die Hochzeitsgesellschaft, die zuvor extra gedruckte Eintrittskarten des MSV bekam, war komplett mit blau-weißen Schals ausgestattet: „Nicole und Sascha – 31. Mai 2013“ stand darauf. Die gesamte Zeremonie war im Zebra-Look ausgerichtet, die Hochzeitstorte wie auch die anschließende Party in den Vereinsfarben ausgerichtet.

„Man wechselt seine Kleidung, aber nicht den Verein!“

„Doch leider ist die Stimmung durch die schreckliche Nachricht des Lizenzentzuges etwas getrübt worden“, kann es Bräutigam Sascha, der seine Frau 2004 bei einem Freundschaftsspiel der Zebras kennenlernte, nicht glauben, dass der Traditionsklub vermutlich dem Tode geweiht ist. Doch im gleichen Atemzug schiebt er zusammen mit Nicole nach: „Egal in welcher Liga wir spielen: Man wechselt seine Kleidung, aber nicht den Verein. Wir stehen in guten wie in schlechten Zeiten zum MSV Duisburg.“

Kurz bevor die Fans ihre friedliche Mahnwache vor dem Stadion beendeten, wurde die Hochzeitsgesellschaft durch den Ausgang im Ostblock nach draußen geleitet. „Es war trotz der momentanen Situation ein richtig gelungener Tag“, fasst Nicole zusammen. Doch auch sie weiß, dass der eigentlich schönste Tag des Lebens grotesker kaum hätte sein können.

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